2 Kommentare
Juni 9Gelikt von Jannis

Ja, Zustimmung, aber ich fürchte, dass Opportunismus und die Unfähigkeit zur Selbstreflexion auch auf der anderen Seite des politischen Spektrums zuhause ist. Die Grünen und Bunten und Linken sind heute ebenso allzu oft Teile eines gerichteten Stromes, und wenn jemand anders denkt, verstehen sie gar nicht, wie denn das sein kann, und sind schnell dabei, ihn in die rechtsextreme Ecke zu stellen. Uniforme Regenbogen-Pracht, Aufmärsche "gägän rääächz" wegen einer "Wannseekonferenz", die gar nicht so war, wie behauptet, und die kritiklose Befürwortung einer unkontrollierten Masseneinwanderung, sowie der Glaube, dass Sonne und Wind schon keine Rechnung schicken werden, sondern dass die Welt untergeht, wenn wir nicht "in zehn Jahren" dies oder jenes radikal über's Knie gebrochen haben. Manchmal auch "in fünf Jahren" (aber das sagen Politiker ungerne, weil das zu nahe an die aktuelle Legislaturperiode rührt). Der Slogan "Folgt der Wissenschaft" ist heute der Ruf der Lemminge, die sich ihre "Wissenschaft" vorher sorgfältig handverlesen haben. Was früher die Errichtung eines Kaiser-Wilhelm-Denkmals war, ist heute die Errichtung eines Solarparks, eines Windrades, oder von Elektrozapfsäulen, für Elektroautos, die sich niemand leisten kann. Außer den heutigen Diederich Heßlings, die es sich leisten können. Und auch heute werden Schmähreden Richtung Frankreich gehalten: Dort setzt man noch auf Atomkraft. - Kurz und gut: Der Opportunismus und die Anpasserei können in jedem politischen Lager zuhause sein und sind es auch. Was wir brauchen, sind echte Querdenker, und eine Kultur des Querdenkens, die es schätzt und begrüßt, wenn eine Meinung quer steht, und fragt und wissen will, ob daran nicht etwas Wahres ist, bevor es verdammt wird.

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Juni 10·Juni 10 bearbeitetVerfasser

Ja, da stimme ich dir zu, Opportunismus und die Unfähigkeit zur Selbstreflexion sind an beiden Rändern des politischen Spektrums zu finden. In meiner Rezension habe ich mich nur auf die eine Seite konzentriert, da ich Rassismus, Nationalismus, Kaisertreue und die Tatsache, dass die Hauptfigur ein Fabrikbesitzer ist, nicht mit dem Milieu verbinde, das du beschreibst.

Ich würde mich freuen eine Rezension von dir zu lesen. Deine Perspektive wird interessante Aspekte beleuchten.

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